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Diversity in der Armee

Gespeichert von Bosshard Daniel am 19. Mai 2020 - 8:54

Diese Generäle sollen Viola Amherds Gender-Konzept schreiben
https://www.tagesanzeiger.ch/bei-diesen-6-generaelen-hat-amherd-eine-gender-strategie-bestellt-244271849119

Viola Amherd macht Ernst mit der Diversity bei der Armee. In einem Brief von letzter Woche, der dieser Zeitung vorliegt, hat sie Armeechef Thomas Süssli den Auftrag erteilt, bis Ende Jahr eine «Gender-Perspektive» für die Armee vorzulegen.

Geht es nach der Chefin des Verteidigungsdepartementes (VBS), soll Süssli die «Gender-Perspektive» nicht allein, sondern gemeinsam mit der Armeeführung entwickeln. Eine delikate Aufgabe für das sechsköpfige Gremium, das ausschliesslich mit männlichen Berufsmilitärs besetzt ist. Durchschnittsalter: circa 57.

In ihrem Brief an Armeechef Süssli begründet Viola Amherd ihren Gender-Auftrag damit, dass Frauenförderung ihr persönlich ein sehr wichtiges Anliegen sei. Weiter kündigt sie an: «Sobald das Strategiepapier vorliegt, möchte ich es mit Ihnen besprechen.»

«Viel Engagement und Goodwill»

Hintergrund des Gender-Auftrags im VBS ist ein Prüfbericht der internen Revision. Diese untersuchte – ebenfalls auf Geheiss der Departementschefin – die Frauenförderung in der Armee. Insbesondere wollte Viola Amherd wissen, welche Stellen sich damit befassen, welche Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten bestehen und welche Massnahmen bereits ergriffen wurden. 

Das Ergebnis der Prüfung fällt durchzogen aus. Die Revisoren stellen zwar fest: «Im VBS beschäftigt sich heute eine Vielzahl an Personen mit den Themen Frauenförderung, Gleichstellung und Diversity.» So wurde 2019 eine Arbeitsgruppe «Frauen in der Armee» ins Leben gerufen. Daneben gibt es eine Fachstelle «Diversity Schweizer Armee». Zudem bemühen sich zwei Angestellte ausschliesslich um die Rekrutierung von Frauen.

Es würden auch «mit viel Engagement und Goodwill» Ideen entwickelt und Projekte umgesetzt, so der Befund der VBS-Revisoren. Jedoch sei in der Armee bisher nie eine Gender-Perspektive erarbeitet und verabschiedet worden. Daher wirkten diese Aktivitäten eher als «losgelöste Einzelaktionen», die nicht von einer strategischen Entscheidung der Armeeführung getragen würden. 

«Korpskommandant Thomas Süssli findet es eine sehr gute Idee, eine Gender-Perspektive zu erarbeiten.»

Armeesprecher Daniel Reist

Die Erarbeitung einer Gender-Perspektive sei deshalb zwingend notwendig, so die Revisoren. «Für die Armee stellt dies eine grosse Chance dar, um sich in der heutigen Gesellschaft zu positionieren und sich von bestehenden Rollenmodellen oder Denkweisen zu lösen.»

Bei der Armee begegnet man dem Auftrag von Viola Amherd mit Wohlwollen, wie Sprecher Daniel Reist auf Anfrage sagt. «Korpskommandant Süssli findet es eine sehr gute Idee, eine Gender-Perspektive zu erarbeiten.» Da das Thema der Frauenförderung bei der Armee relativ neu sei, sei man bisher einfach nicht dazu gekommen.

Seit Viola Amherd das VBS Anfang 2019 übernommen hat, nehmen die Bemühungen der Armee um Frauen merklich zu. So produziert die Armee seit neustem Propagandamaterial, das sich explizit an ein weibliches Zielpublikum richtet. Neben Hochglanzbroschüren sind dies etwa aufwendige und kostenintensive Youtube-Videos.

Noch halten sich die Erfolge der Frauen-Offensive allerdings in Grenzen. Von den 11’600 Rekruten, die im Januar zur Winter-Rekrutenschule eingerückt sind, waren nur gerade 171 weiblich. Gegenüber dem Vorjahr (120 Rekrutinnen) ist aber durchaus ein Wachstum erkennbar. Dennoch liegt der Frauenanteil in der Armee weiterhin unter 1 Prozent.

Kategorien: 
Medien

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